Burg Stolpen/Château de Stolpen
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Die Burg Stolpen, die mit dem Naturdenkmal „Stolpener Basalt“ eine Einheit bildet, befindet sich in der Nähe von Dresden, unmittelbar südlich der Stadt Stolpen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Sie wurde in Ihrer Geschichte von der Höhenburg zum Schloß umgebaut und später als Festung genutzt. Zu Ihren prominentesten Bewohnern gehörten die Gräfin Cosel und zwei Bischöfe von Meißen, die die Burg zu Ihrem Herrschaftssitz machten.
1222 erfolgte die erste urkundlich gesicherte Erwähnung der Burg Stolpen, die um 1320 Verwaltungsmittelpunkt des neu gebildeten Amtes Stolpen wurde. Sie wurde größtenteils mit dem örtlich vorhandenen Basalt errichtet. Die Burg wurde in den folgenden Jahrhunderten bischöflich und später militärisch und zur Verteidigung genutzt.
Nach dem Rückzug der Franzosen 1813 verlor die Burg ihre kurzzeitig wiedererlangte militärische Bedeutung. Da sich aber im Zuge der Romantik das Mittelalter als ideale Epoche herauskristallisierte, wurde die Burg in touristischem Sinne bedeutsam. Im Jahr 1859 ordnete König Johann von Sachsen umfassende Restaurierungsmaßnahmen an. Am 1. Juni 1877 wurde die Burg der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Auf der Burg Stolpen befindet sich, seit seiner Fertigstellung im Jahre 1632, der mit 84 Metern tiefste in Basalt getriebene Brunnen der Welt.
Im 18. Jahrhundert diente die Burg Stolpen als Gefängnis für die Gräfin Cosel, eine Mätresse August des Starken. Sie wurde 1716 nach Stolpen gebracht und verbrachte den Rest ihres Lebens auf der Burg bis sie 1765 starb. Die letzten zwei Jahrzehnte ihrer Haft, die sie auf Grund der Kenntnisse von Staatsgeheimnissen verbüßte, verbrachte Sie in dem zum Wohnturm umgebauten Johannisturm, der im Volksmund daher den Namen Coselturm erhielt.
Auch im 20. Jahrhundert setzte sich die touristische Nutzung fort. Die Burg Stolpen als Bau- und Naturdenkmal sowie als Museum hat sich heute durch ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm zu einem lebendigen Ort der sächsischen Geschichte und Kultur entwickelt.
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