Die Polenz und das Polenztal
Die Polenz duchfließt das Elbsandsteingebirge und unter Wikipedia findet man zur Polenz, zum Polenztal, zur Fauna und Flora, zur Geschichte usw. folgende Erläuterung:
Polenz (Fluss)
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Geographie
Die Polenz entspringt an der deutsch-tschechischen Landesgrenze zwischen den Dörfern Langburkersdorf und Nová Víska (Neudörfel bei Nieder Einsiedel) aus neun Quellen, die sich südwestlich des 461 m hohen Roubený (Raupenberg) größtenteils auf deutschem Gebiet befinden und sich in 363 m vereinigen. Der Oberlauf der Polenz bildet die natürliche Grenze zwischen dem Hohwald und der Sächsischen Schweiz.
An ihrem Lauf nach Westen liegen das langgezogene Waldhufendorf Langburkersdorf, die Stadt Neustadt in Sachsen und das Dorf Polenz.
Unterhalb des Hohen Birkigts bildet die Polenz in südwestlicher Richtung ein enges, tiefes Tal mit zahlreichen Flussschleifen. Das obere Polenztal ist Teil des Landschaftsschutzgebietes Polenztal. Bei der Bockmühle nahe Cunnersdorf liegen die Märzenbecherwiesen im Polenztal, eines der größten natürlichen Vorkommen wildwachsender Märzenbecher innerhalb Deutschlands und im Frühjahr ein viel besuchtes Ausflugsziel.
Nahe der Stadt Hohnstein unterhalb des Hocksteins quert die Polenz die sogenannte Lausitzer Überschiebung, wo sich der Lausitzer Granit als tektonische Platte über die Sandsteinschichten des Elbsandsteingebirges, Sedimente eines einstigen küstennahen Meeresbodens, geschoben hat. An dieser Stelle wechselt die Form des Tales unvermittelt von der granittypischen V-Form zu einer canonartigen Form mit hohen, senkrechten Sandsteinwänden. Dieser Formenwechsel entsteht durch die unterschiedlichen Vorgänge bei der Verwitterung der beiden Gesteinstypen.
Oberhalb des Seitentales Schindergraben bei Hohnstein befindet sich als bekanntes Wanderziel die Gautschgrotte. Rechts der Polenz erstreckt sich das schütter bewaldete schmale Felsplateau Ziegenrücken, links folgen dann die Wandfluchten des Brands sowie der klammartig in den Sandstein eingeschnittene Tiefe Grund westlich von Waitzdorf. Oberhalb von Porschdorf, am Felsmassiv der Ochel zwischen der Frinztalmühle und der Felsformation Gluto, vereinigt sich die Polenz nach zirka 31,3 Kilometern mit der Sebnitz zum Lachsbach.
Nebenflüsse
Bedeutendste Zuflüsse der Polenz sind
- Laubbach, Langburkersdorf
- Schluckenbach, Neustadt in Sachsen
- Lohbach, Neustadt in Sachsen
- Flemigbach, Polenz
- Rückersdorfer Bach, unterhalb Polenz
- Bach aus Cunnersdorf, an der Bockmühle
- Goldflüßchen, an der Heeselichtmühle
- Bärenhohlflüßchen, oberhalb der Russigmühle
- Schindergraben, am Hockstein
- Tiefergrundbach, an der Frinzthalmühle
Ehemalige Mühlen
Die Mühlen existieren meist nicht mehr, einige sind umgebaut und dienen anderen Zwecken [3].
- Waldmühle Polenz
- Knochenmühle Cunnersdorf
- Bockmühle Cunnersdorf
- Scheibenmühle Heeselicht
- Heeselichtmühle Heeselicht
- Russigmühle Hohnstein
- Bärmühle Hohnstein
- Maimühle Hohnstein
- Waltersdorfer Mühle Waltersdorf
- Frinztalmühle Porschdorf
- Grundmühle bei Hohnstein
Fauna und Flora
Das Polenztal zeichnet sich durch Vorkommen seltener Pflanzen aus. Nahe der Bockmühle befindet sich das Naturschutzgebiet „Märzenbecherwiesen“, welches das größte Wildvorkommen von Märzenbechern in Sachsen darstellt. Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz engagiert sich seit 1928 für den Schutz dieses Vorkommens.[4] Neben den Märzenbecherpopulationen sind entlang des Flusses die Echte Stachelbeere, Mondviole, Bärlauch, Binsenwollgras und Silberstern zu finden.
Seit 1995 existiert das länderübergreifende Projekt Elbe-Lachs, welches eine Wiederbesiedlung der Elbe und einiger Nebenflüsse, unter anderem der Polenz, mit Lachsen zum Ziel hat. Dieses Projekt ist erfolgreich und hat dazu geführt, dass neben der Forelle auch der Lachs in der Polenz wieder heimisch wurde. Für die Aufzucht der Jungfische wurde die Forellen- und Lachszuchtanlage Langburkersdorf eingerichtet.
KZ-Außenlager
Im Gluto wurde zum Ende des Zweiten Weltkrieges ein Außenlager des KZ Flossenbürg für 250 Häftlinge eingerichtet, die zu den Bauarbeiten für das in den Sandsteinfelsen bei Porschdorf begonnene unterirdische Verlagerungsobjekt Schwalbe III herangezogen wurden. Hier sollten Maschinen für die Hydrierwerke Brüx hergestellt werden. Mitte März 1945 wurde die Auffahrung nach Erdarbeiten und einigen Metern Stollenvortrieb wieder eingestellt und zwölf der vorwiegend italienischen Häftlinge in das Objekt Dachs VII bei Zatzschke verlegt. Nachdem am 20. März 1945 der Abtransport von 21 nicht arbeitsfähigen Häftlingen nach Leitmeritz erfolgt war, begann für die verbliebenen über 200 Menschen in den letzten Kriegstagen ein Todesmarsch, der in Oelsen endete und den etwa 80 Häftlinge überlebten.
Hochwasser 2010
Am 6. August 2010 begannen starke Regenfälle im Einzugsgebiet der Polenz. Der Pegelstand stieg innerhalb von 18 Stunden von normalerweise ca. 30 cm auf 200 cm, womit die höchste Alarmstufe 4 ausgelöst war. Mehrere Grundstücke, Straßen und Keller standen für einige Tage unter Wasser.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Polenz_(Fluss)
Bildquelle – Beitragsbild: Urheber: Ubahnverleih, Quelle: Eigenes Werk
Die Märzenbecherwiesen