Die Festung Königstein auf dem gleichnamigen Tafelberg inmitten des Elbsandsteingebirges gehört zu den größten Bergfestungen Europas.

Das 9,5 Hektar große Felsplateau erhebt sich 247 Meter hoch über der Elbe und zeugt mit mehr als 50 verschiedenen Bauwerken vom militärischen und zivilen Leben auf der Festung. Der Rundgang entlang der 2,2 Kilometer langen Ringmauer bietet einen faszinierenden Ausblick auf die Sächsische Schweiz. Im Zentrum der Anlage befindet sich der tiefste Brunnen Sachsens und zweittiefste Europas (152,5 Meter).

Im Jahr 1241 siegelte der böhmische König Wenzel I. „in lapide regis“ (auf dem Stein des Königs) die Oberlausitzer Grenzurkunde. Dies ist die erste schriftliche Erwähnung einer Burg auf dem Königstein, die damals zum Königreich Böhmen gehörte.

Kurfürst Christian I. von Sachsen und sein Nachfolger ließen zwischen 1589 und 1591/97 die Burg zur stärksten Festungsanlage Sachsens ausbauen. Der immer noch recht zerklüftete Tafelberg wurde rundherum mit hohen Mauern umschlossen. Das Torhaus, die Streichwehr, die Alte Kaserne, die Christiansburg (Friedrichsburg) und das Alte Zeughaus wurden während dieser Zeit errichtet.

In der zweiten Bauetappe von 1619 bis 1681 wurde u. a. die Georgenbastion unterhalb der Georgenburg erbaut. Während der dritten Etappe von 1694 bis 1756 ließ August der Starke im Keller der Magdalenenburg das große Königsteiner Weinfass mit einem Fassungsvermögen von 238.600 Litern errichten, das 1819 wegen Baufälligkeit wieder entfernt werden musste.

Auf dem weitläufigen Plateau wurden auch später immer wieder Um- und Neubauten vorgenommen. Die Festung wurde von den sächsischen Kurfürsten vor allem als sicherer Rückzugsort in Kriegszeiten, als Jagd- und Lustschloss, aber auch als Staatsgefängnis genutzt. Bis 1922 war die Festung das gefürchtetste Staatsgefängnis in Sachsen und wurde auch als Kriegsgefangenenlager genutzt.

Seit dem 29. Mai 1955 ist die Festung ein militärhistorisches Freilichtmuseum von hohem touristischem Wert. Ausstellungen, Führungen und ein Audioguide (in neun Sprachen) geben einen Einblick in den Festungsalltag von einst. Veranstaltungen und Erlebnisgastronomie ergänzen das vielfältige Angebot.
Seit Mai 2015 gibt es eine neue Dauerausstellung auf der Festung Königstein. Unter dem Titel „In lapide regis – Auf dem Stein des Königs“ erzählt sie erstmals umfassend die 800-jährige Geschichte der Wehranlage von den Anfängen im Mittelalter bis zur Gegenwart. Die Ausstellung in Torhaus und Streichwehr erstreckt sich über eine Fläche von 1.200 Quadratmetern.